Am 26. April 1986 explodierte nahe der Stadt Prypjat in der Ukraine der Atomreaktor
Tschernobyl. Bald schon trieb eine radioaktive Wolke nach Mitteleuropa - auch über die beiden
deutschen Staaten. Die Reaktionen in der Bevölkerung schwankten zwischen Panik und Verleugnung
während die Regierungen und Behörden mehrheitlich beschwichtigten. In der Folge entbrannte ein
grundsätzlicher Disput über die Zukunft der Kernenergie. Ein halbes Jahr später führte ein
Chemieunfall in der Schweiz zu einem noch nie dagewesen Fischsterben im Rhein. Beide Ereignisse
haben die Einstellung der Menschen zu ihrer Umwelt und zu Großtechnologien stark verändert.
1986 markiert daher ein Epochenjahr das sich tief im kollektiven Gedächtnis verankert hat.
Peter Bilhöfer verbindet in seiner Darstellung technik- umwelt- und sozialgeschichtliche
Fragen und schlägt den Bogen vom Katastrophenjahr in die Gegenwart indem er die Folgen für
Staat und Gesellschaft offenlegt.