Wer biblische Wundererzählungen im Religionsunterricht behandelt sollte einerseits an die
theologische Diskussion dieser Gattung anschließen andererseits das Wunderverständnis heutiger
Kinder und Jugendlicher kennen. Der vorliegende Band bedient beide Anforderungen. Zuerst
arbeitet er die Bedeutung von Wundererzählungen in der biblischen Tradition heraus und
skizziert wesentliche Etappen ihrer Auslegungstradition. Im zweiten Teil wird das
Wunderverständnis von Heranwachsenden anhand von entwicklungspsychologischen Überlegungen und
bereits vorliegenden empirischen Einsichten näher beleuchtet. Innerhalb dieses Horizonts wird
dann die eigene empirische Analyse des Wunderverständnisses von 2723 Kindern und Jugendlichen
beschrieben die die erste bis zwölfte Jahrgangsstufe in Nordrhein-Westfalen oder
Rheinland-Pfalz besuchen. Der Band mündet in eine Diskussion dieser Befunde und formuliert
Konsequenzen für die Behandlung von Wundererzählungen im Religionsunterricht.