Erscheinungsbild und Aspekte des Erlebens von Autismus und Trauma weisen oft starke
Ähnlichkeiten auf. Dabei sind Traumata nicht wie früher angenommen ursächlich für Autismus.
Vielmehr birgt die autistische Grundstruktur ein erhöhtes Risiko für traumatische Erfahrungen
wie neuro- und entwicklungspsychologische Zusammenhänge und Erfahrungsberichte Betroffener
deutlich machen. In der Psychiatrie und Psychotherapie sind autistische Besonderheiten der
Wahrnehmung und des Erlebens bislang aber kaum bekannt was häufig zu Fehldiagnosen und dem
Scheitern therapeutischer Zusammenarbeit führt. Eine wirksame Psychotherapie traumatisierter
Menschen im Autismus-Spektrum ist jedoch möglich wenn die besonderen Herausforderungen die
spezifischen Bewältigungsstrategien sowie die oft besondere Resilienz der Klienten gewürdigt
und in die Therapie einbezogen werden.