Im fünften und sechsten Jahrhundert vor Christus beginnen in Griechenland Menschen auf neue
Weise über die Ursprünge und Urgründe der Welt nachzudenken. Dieses Denken verstehen wir heute
als ein erstes Philosophieren. Nur zögernd löst es sich aus seinen überkommenen Bindungen an
den Mythos der das Werden der Welt als Theogonie begreift. Dabei legt es freilich eigene
Gründe auf denen unser Denken bis heute beruht. Dazu gehört auch den göttlichen Grund der
Welt immer mehr als einen Naturgrund zu erfassen und darin auch die Gründe des eigenen Denkens
auszumachen. Die vorliegende Darstellung denkt den Anfang des philosophischen Denkens aus
seinen eigenen Voraussetzungen heraus nach. Sie verfolgt die Entwicklungen von Thales bis
Demokrit und setzt sie zueinander in Beziehung. Eine Schwierigkeit besteht darin dass die
Anfänge überformt sind durch ein späteres Denken und uns nur eine lückenhafte und fragmentierte
Überlieferung der sogenannten Vorsokratiker erhalten ist.