Unser Wissen über Brasilien beschränkt sich oft auf festgetretene Klischees: Strand Samba
Fußball und leider auch Abholzung des Regenwalds Gewalt Korruption und Rassismus. Dabei hat
das "Land der Zukunft" (Stefan Zweig) viel mehr zu bieten. Seit Jahren nehmen die
Wirtschaftskraft und das politische Gewicht Brasiliens beständig zu. Andreas Nöthen schreibt
über die politische Polarisierung Bevölkerungsgruppen und Religionsgemeinschaften über
Wirtschaft und Kultur über das Amazonasgebiet über Korruptionsbekämpfung über Milizen und
Kriminalität und über die geschichtlichen Wurzeln der Konflikte. In vierzehn Kapiteln zeichnet
er ein gleichermaßen faszinierendes wie fundiertes Porträt des Landes. Auch aufgrund seiner
schieren Ausdehnung ist das größte Land Südamerikas und das fünftgrößte der Erde ein globales
Schwergewicht. Es will als gleichberechtigter Partner wahrgenommen werden. Aktuell hat
Brasilien die Präsidentschaft der G20 inne. Präsident Lula will das Selbstbewusstsein des
globalen Südens stärken und ihn aus seiner Abhängigkeit vom Westen befreien. Brasilien pflegt
gute Kontakte nach Afrika (mehr als 50% der Brasilianer haben afrikanische Wurzeln!) und ist
dort ein Hoffnungsträger. China hat längst begonnen seinen Einfluss in Südamerika und
Brasilien auszubauen. Der Westen wäre gut beraten sich Brasilien mehr zuzuwenden als bisher.