Sexuelle Selbstbestimmung ist ein für alle gültiges Menschenrecht dennoch kommt unbehinderte
Sexualität in der 2009 von der Bundesrepublik Deutschland ratifizierten
UN-Behindertenrechtskonvention als zu schützendes Rechtsgut nicht vor. Dabei steht es um die
sexuelle Selbstbestimmung von Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen nicht zum besten:
Frauen mit Behinderungen erfahren sexuelle Gewalt deutlich häufiger als Frauen ohne Behinderung
hilfreiche sexualitätsbezogene Bildungsangebote und Informationsmedien in leichter Sprache sind
rar Institutionen der Eingliederungshilfe stehen den sexuellen Interessen der von ihnen
betreuten Menschen noch oft rechtswidrig und manchmal gewalttätig im Wege das Recht auf
Elternschaft wird Menschen mit kognitiver Einschränkung nicht selten verwehrt Teilhabe wird
strukturell mannigfaltig behindert. Andererseits setzen sich immer mehr Menschen mit
Behinderung aktivistisch für ihre Belange und Rechte ein sind medial sichtbarer wächst die
Zahl der Fachkräfte der Eingliederungshilfe die sich sexualpädagogisch qualifizieren ist
Sexualassistenz nicht mehr bloß eine exotische und schlecht beleumundete Option. Wie gelingt es
also 2024 Menschen mit Beeinträchtigungen Sexualität unbehindert zu leben? Welche
Wirklichkeiten führen zu welchen Forderungen um sexuell gleichberechtigt zu sein? Das Buch
versammelt ExpertInnen unterschiedlichster Handlungsfelder verwirklicht in der Wahl der
AutorInnen den BRK-Leitsatz "Nichts über uns ohne uns" und differenziert die Besonderheiten
sexuellen Lebens für die Behinderungsvarianten.