Migration ist in aller Munde und schnell wird vergessen dass auch viele Deutsche und
Österreicher einst gezwungen waren ihr Heimatland zu verlassen. In den 1930er und 1940er
Jahren flohen hunderttausende rassisch und politisch Verfolgte vor dem nationalsozialistischen
Terror in die USA. Hinreichend untersucht sind die Emigration bekannter Persönlichkeiten wie
Thomas Mann Hannah Arendt oder George Grosz. Doch wie gingen "normale> Menschen mit dem
einschneidenden Erlebnis einer Emigration um? Wie schafften sie es auszureisen und wie fanden
Sie sich in ihrer neuen Umgebung zurecht? Siegfried Müllers Studie fußt auf hunderten von
Briefen Lebenserinnerungen Briefwechseln und Tagebüchern und lässt die Lebenswelten
deutschsprachiger Emigranten in New York auferstehen. Lebendig schildert er individuelle
Perspektiven auf verschlungene Fluchtwege die Arbeits- und Wohnungssuche vor dem Hintergrund
der Wirtschaftskrise in den USA die Konfrontation mit Antisemitismus aber auch den
kulturellen Einfluss der Migranten auf die pulsierende Metropole.