Am Beispiel der evangelischen Pfarrgemeinde in Marburg (Maribor) im heutigen Slowenien zeichnet
Karl-Reinhart Trauner die Entwicklungslinien des südostmitteleuropäischen Protestantismus im
19. und 20.Jahrhundert nach Diese sind weitgehend durch die Faktoren Konfessionalität und
Nationalität und ihre Beziehung zueinander bestimmt. Als die Pfarrgemeinde Marburg Maribor im
Jahr 1862 gegründet wurde stand dies im Zeichen des Liberalismus der vom Nationalismus
abgelöst wurde. Ein deutschnationaler Standpunkt bestimmte ab nun das Leben der Pfarrgemeinde.
Im neuen Jugoslawien wurde die Pfarrgemeinde zu einer Plattform auch für nationale Aktivitäten
die sie in den Sog des Nationalsozialismus führte. Die alte deutsche Pfarrgemeinde zerbrach
mit der Gründung des neuen Jugoslawiens an der Verbindung von Konfessionalität und
Nationalität. Als 1991 ein eigenständiges Slowenien entstand konnte die kleine Pfarrgemeinde
wieder verstärkt Leben entfalten.