Mit dem soeben erschienen Band 36 der Regesten Kaiser Friedrichs III. bearbeitet von Petra
Heinicker (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften) richtet sich der Blick auf das
Verhältnis zwischen dem Reichsherrscher und Westfalen. In 170 Regesten werden die
Friedrichsurkunden aus den Archiven und Bibliotheken der nordrhein-westfälischen
Regierungsbezirke Arnsberg Detmold und Münster erschlossen. Der Band bietet zentrale Quellen
zum Konflikt zwischen Kurköln und Soest Kleve der in die weit über die Region ausgreifende
Soester Fehde mündete. Weitere Urkunden beleuchten die Münsterische Stiftsfehde sowie die
großen Reichsunternehmungen der späten Regierungsjahre des Habsburgers von denen der Kampf
gegen Herzog Karl von Burgund in der unmittelbaren Nachbarschaft Westfalens stattfand. Darüber
hinaus geben die Regesten Einblick in die Maßnahmen Friedrichs III. zur Regulierung der
Westfälischen Gerichte. An der Kontrolle dieser auch als Feme bekannten Gerichte war vor allem
der Kölner Erzbischof interessiert. Die Urkunden werfen zudem ein Licht auf das Verhältnis des
Habsburgers zu den Städten in Westfalen darunter Münster Soest und die Reichsstadt Dortmund
sowie zu einigen der in Westfalen und am Niederrhein begüterten Familien. So verzeichnet der
Band Privilegien für die Saffenberg die Quad von Landskron die Grafen von Tecklenburg die
Bronckhorst und nicht zuletzt für den ersten Hofrichter Friedrichs III. Gumprecht von
Neuenahr.Der Westfalen-Band schließt eine der noch wenigen verbliebenen Lücken in der
Erschließung der Friedrichsurkunden in der nördlichen Hälfte des Heiligen Römischen Reichs
deutscher Nation nachdem zuletzt Bände zu Niedersachen (2018) und Schleswig-Holstein
Skandinavien (2016) erschienen waren. Es ist auch der letzte Band an dessen Erarbeitung Dr.
Eberhard Holtz (¿ 2016) noch mitgewirkt hatte.