Heinrich Spitta (1902-1972) ergriff nach abgebrochenem Kompositionsstudium den Beruf eines
Schulmusikers. 1933 ins Kulturamt der "Reichsjugendführung" berufen erlangte er in Folge
Popularität als Lied- und Kantatenkomponist für die Hitlerjugend. Er wurde Lehrender an der
Akademie für Kirchen- und Schulmusik im Lehrgang für Hitlerjugend-Musikerzieher was ihm als
"Achteljuden" Hitlers persönlicher Gnadenerlass ermöglicht hat. Nach Kriegsgefangenschaft war
Spitta ab 1950 an der Pädagogischen Hochschule Lüneburg tätig wo er 1960 trotz belasteter
Vergangenheit problemlos auf eine Professur berufen wurde und bis zum Ruhestand 1970
uneinsichtig und fast unbehelligt agieren konnte. Spittas einschlägige Gesänge finden bis heute
in musikpädagogischen Kontexten und der rechtsradikalen Szene Verwendung.