Dass Aussee zu Österreichs besonderen Kleinodien zählt ist hinlänglich bekannt. Dass es als
Kammergut mit all seinen Schätzen - Salz vor allem dazu Fischreichtum und Holz - Eigentum des
Kaisers höchstpersönlich war womit eine besondere Rechtsstellung im Reich einherging schon
weniger. Es lassen sich aber noch viel mehr rechtshistorische Details erzählen über diesen
Landstrich hinter den sieben Bergen: von den Salzstollen etwa in denen 1945 zahlreiche
Kunstwerke von den Nazis eingelagert und von beherzten Ausseern und den alliierten Monuments
Men gerettet wurden von den Dorfrichtern und -richterinnen die in Gößl am Grundlsee heute
noch dafür sorgen dass zwischen den Nachbarn alles rechtens abläuft und von zahlreichen
Rechtsgelehrten und hohen Beamten mit juristischem Hintergrund die sich Aussee zur zweiten
Heimat erkoren haben. Dazu zählen Reichskanzler Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingfürst in dessen
ehemaligen Jagdhäusern es sich heute trefflich speisen lässt Hugo von Hofmannsthal sein
Freund Leopold Andrian und auch die promovierten Juristen Theodor Herzl und Raoul Auernheimer.
So erschließt sich diese reizvolle Region zwischen Toplitzsee Grundlsee Altausseersee und Bad
Aussee nicht nur über ihren Liebreiz sondern auch über einen ausgeprägten Charakter und eine
vielfältige Kulturgeschichte in der die Rechtswissenschaft eine gar nicht so kleine Rolle
spielte.