Finanzierungsfragen sind zwar primär betriebswirtschaftlicher Natur sie sind aber in ebenso
großem Ausmaß Rechtsfragen. Bei Kapitalgesellschaften und - nach der Rechtsprechung - GmbH & Co
KG (und dergleichen) sind insbesondere das Verbot der Einlagenrückgewähr und die Regelungen
über Eigenkapitalersatz zu beachten. Die stetige Relevanz dieser Materien für die
Unternehmensfinanzierung zeigt sich insbesondere in Konzernsachverhalten wie rezente
Entscheidungen des OGH zum Cash-Pooling belegen. Für die Gesellschaftskrise bringt die ReO neue
Vorgaben und Gestaltungsspielräume. Umwälzungen ergeben sich zudem durch die fortschreitende
Digitalisierung insbesondere durch die Blockchain-Technologie gleichzeitig rücken
Gestaltungsmöglichkeiten wie Patronatserklarungen und Rangrücktritte in den Vordergrund. Vor
diesem Hintergrund hat sich die Gesellschaftsrechtliche Vereinigung Österreichs (GVÖ) auf ihrer
10. Jahrestagung am 23. 5. 2022 dem Generalthema Unternehmensfinanzierung gewidmet. Der
vorliegende Tagungsband enthält erweiterte Vortragsfassungen und macht auch die darauffolgenden
Diskussionen der breiten Öffentlichkeit zugänglich. Die Beiträge: Ewald Aschauer Alexander
Hofer Die Auswirkungen aktueller Marktentwicklungen auf die Unternehmensfinanzierung im
Kontext der Unternehmensbewertung Eveline Artmann Unternehmensfinanzierung -
gesellschaftsrechtliche Rahmenbedingungen Oliver Völkel Unternehmensfinanzierung im digitalen
Zeitalter - Von der Verbriefung zur Tokenisierung Christoph Müller Friedrich Rüffler
Unternehmensfinanzierung in der Gesellschaftskrise - ausgewählte Fragen zu Patronatserklärung
und Rangrücktritt Philipp Fidler Unternehmensfinanzierung und Restrukturierung