Eine junge Frau verfasst einen Tag nachdem ihr Partner plötzlich verstirbt einen
Instagram-Post darüber. Sie präsentiert ihren von Dehnungsstreifen übersäten Bauch
dreißigtausend Menschen. Sie macht ihre psychische Erkrankung öffentlich auch auf die Gefahr
hin stigmatisiert zu werden. Jaqueline Scheiber öffnet jeden Tag ein virtuelles Fenster zu
ihrer Welt. Als minusgold berührt sie auf Instagram mit sehr persönlichen leuchtenden
manchmal unbequemen Posts. So entsteht ein Raum für Erfahrungen anderer die sich mit ihren
eigenen zu einem dichten Netz an Anteilnahme und Unterstützung verweben. Doch was für die einen
mutig ist stößt bei anderen auf Ablehnung. Jaqueline Scheiber reflektiert präzise warum sie
es für unerlässlich hält die eigene Stimme zu erheben und gehört zu werden. Sie beschreibt den
Balanceakt zwischen Öffentlichkeit und Privatheit und tritt den Beweis an dass radical
softness as a weapon (Lora Mathis) die Basis ist für ehrlichen Austausch empathische
Auseinandersetzung und echte Veränderung.