Integrative Wirtschaftsethik ist eine philosophische Vernunftethik des Wirtschaftens der es um
Orientierung im politisch-ökonomischen Denken geht. Neu an diesem wirtschaftsethischen Ansatz
ist dass er sich weder mit der Verteidigung der Moral des Marktes noch mit der Rolle als das
Andere der ökonomischen Sachlogik begnügt. Das Normative steckt immer schon im ökonomischen
Denken. Dieses selbst ist daher kritisch auszuleuchten und in den Kontext der Fragen des guten
Lebens und des gerechten Zusammenlebens der Menschen zu stellen. Entfaltet wird eine
wegweisende Perspektive der lebensdienlichen Wirtschaftsgestaltung. Integrative
Wirtschaftsethik umfasst nach der Begründung des vernunftethischen Standpunkts drei
Grundaufgaben: 1. die Kritik der reinen ökonomischen Vernunft und ihrer normativen Überhöhung
zum Ökonomismus (Sachzwangdenken und blinder Glaube an den globalen Markt) 2. die Klärung der
ethischen Gesichtspunkte einer lebensdienlichen Ökonomie (Sinnorientierung und
Legitimitätsgrundlagen des wirtschaftlichen Werteschaffens) 3. die Bestimmung der Orte der
Moral des Wirtschaftens in einer wohlgeordneten Gesellschaft freier Bürger
(Wirtschaftsbürgerethik Ordnungsethik Unternehmensethik).