Ausgehend von den rezeptionstheoretischen Konzepten von Jauss und Iser wird versucht anhand
von Falladas letzem Roman Jeder stirbt für sich allein (1946) die von ihm dort (bewusst
unbewusst?) verwendeten spezifischen Mittel der Leserlenkung aufgegliedert in Sympathie- und
Aktivitätssteuerung zu eruieren analysieren und kategorisieren. Die Hypothesen ihrer
mutmasslichen Leserwirkung werden sodann mit den an 7 Schulklassen im Grossraum Zürich via
Fragebogen und Diskussion gewonnenen Daten kontrastiert. Zwei weitere Kapitel beleuchten die
spezifischen Eigenarten dieses ersten in Deutschland entstandenen Widerstandsromans zum einen
von seinen charakteristischen Unterschieden her zu Anna Seghers weltberühmten Exilroman Das
siebte Kreuz (1942) zum andern von den teils erheblichen Veränderungen seiner Verfilmung
(1975).