Die Auferstehung gilt als der Kerninhalt des Christentums. Aber was ist damit gemeint? Die
jüdische Auferstehungsvorstellung ist in der jungen Christenheit zu einem zentralen
Audrucksmittel ihrer Botschaft geworden. Die leibliche Auferstehung wurde dann im Lauf der
Kirchengeschichte durch die hellenistische Vorstellung einer unsterblichen Seele ergänzt und
ersetzt. In der Neuzeit haben jedoch alle Auferstehungsvorstellungen ihre einstige
Plausibilität verloren. Konsequent orientiert an den biblischen Texten arbeitet Helmut Fischer
heraus dass uns gerade dieser Plausibilitätsverlust den Blick für jene menschliche
Lebenswirklichkeit freigemacht hat für die in der traditionellen Sprache der Kirche das Wort
'Auferstehung' stand und für die es in einer säkularisierten Welt in einem verbindlicheren Sinn
weiterhin stehen kann.