Religiöse Identitäten sind nie unschuldig sie werden in einem machtbesetzten Diskurs gegenüber
anderen religiösen Traditionen ausgehandelt und konstruiert. Diese Einsicht aus den
postkolonialen Theorien greift der vorliegende innovative Ansatz einer Religionstheologie auf
um die Ekklesiologie als erkenntnistheoretisches Konzept zurück in die Religionstheologie zu
holen: Die Kirche ist der Ort an dem Fragen der christlichen Identität im Gegenüber zu anderen
Identäten diskursiv ausgehandelt werden. Angesichts einer problematischen Schuldgeschichte der
Kirchen können ekklesiologische - als identitätspolitische und erkenntnistheoretische - Fragen
helfen das Verhältnis der Kirchen zu anderen religiösen Traditionen konstruktiv-kritisch in
den Blick zu nehmen.