»Ich muss mein eigener Kommentator besser noch mein eigener Regisseur werden. Ich muss einen
Gombrowicz-Denker schmieden zusammen mit einem Gombrowicz-Genie einem
Gombrowicz-Kulturdemagogen und vielen anderen unverzichtbaren Gombrowiczen« beschreibt der
polnische Schriftsteller sein Tagebuch-Projekt das er seit 1952 als eigenständiges
literarisches Werk konzipierte und das zu einem seinem Hauptwerk heranwuchs. Darin setzt sich
Gombrowicz mit »einem Maximum an Frechheit« mit der Welt auseinander äußert sich zu
philosophischen historischen kulturellen religiösen gesellschaftlichen Themen aber auch zu
seinem Emigrantenschicksal und seiner Homosexualität.Die über 1000 Seiten sind ein Thesaurus
aus Reflexionen Analysen Paradoxien und Provokationen aus Erlebtem und Erfundenem die den
Leser zu Gelächter Zustimmung und Widerspruch reizen und damit zum Nachdenken provozieren. Das
Tagebuch von Witold Gombrowicz ist Autobiographie Essay und Kunstwerk in einem. Vor allem aber
ein Pamphlet gegen jedwede Unterdrückung und ideologischen Dogmatismus und das Manifest einer
gnadenlosen Individualität. Maßlos und über- bordend ein Buch ohne Ende ein einzigartiges
literarisches Monument des 20. Jahrhunderts.