Bei Familie Manz gibt es Heiligabend weder Gans noch Karpfen sondern Milchhähnchen. Und mit
dem Duft des Weihnachtsessens kommen die Erinnerungen zurück - an den heißen Sommer 1961 den
der sechzehnjährige Manz im mecklenburgischen Klein-Glevitz verbrachte um bei der Freiwilligen
Feuerwehr auszuhelfen. Alles ist wieder da: Onkel Jochen der ihn auf der Fahrt von Berlin nach
Klein-Glevitz in seinem nagelneuen Cabrio über Politik belehrte und mit Kondomen versorgte die
siebzehnjährige Maja auf ihrer roten Jawa der Brand auf dem Pannwitz'schen Hof bei dem ein
Ehepaar ums Leben kam und der so etwas wie Manz' allererster Fall gewesen ist. Dass am Ende
jenes Sommers die Berliner Mauer gebaut wurde rückt nachträglich alles in ein anderes Licht.
Auch jahrzehntelang verdrängte Familienkonflikte kommen in diesen Weihnachtstagen wieder an die
Oberfläche und Manz' Enkel Matti verlangt von seinem Großvater Erklärungen.