»I'm the president he's the boss« stellte Barack Obama seinen Freund Bruce Springsteen 2009
in Anspielung auf dessen Spitznamen bei einer öffentlichen Ehrung vor. Tatsächlich hat der
Rockmusiker mit so populären Platten wie Born in the USA das zu einem der meistverkauften
Alben der Rockgeschichte gehört für viele US-Amerikaner eine höhere Autorität als die meisten
Politiker. Springsteen der in einfachsten Verhältnissen in New Jersey aufgewachsen ist
erzählt in seinen Songs die Geschichten der Arbeiter und Benachteiligten und das auf eine
Weise dass seine Musik identitätsstiftend geworden ist. Wie auf der Bühne wo er zu den
meisten seiner Stücke eine Anekdote zum Besten gibt gelingt es Springsteen auch in Interviews
seine Gesprächspartner mit Erinnerungen und Reflexionen zu fesseln. Etwa wenn er von seinen
legendären Tourneen und Shows erzählt dem epochalen Konzert 1988 in Ostberlin zum Beispiel
von der zyklischen Zusammenarbeit mit seiner E Street Band und von seinen großen musikalischen
Vorbildern: Bob Dylan und den Rolling Stones. Mit großer Offenheit berichtet Springsteen aber
auch über Persönliches: seine langjährigen Depressionen das schwierige Verhältnis zu seinem
cholerischen Vater und die Frauen in seinem Leben.