Herr Harald ist der Mann in der Garderobe. Er gehört zum Theater wie der Vorhang aber niemand
kommt seinetwegen das Rampenlicht ist für andere. Er nimmt den Menschen die Mäntel ab die
Taschen was immer sie ihm anvertrauen um für kurze Zeit unbeschwert zu sein und wartet bis
zum Schlussapplaus das ist sein Einsatz. Doch eines Abends bleibt ein Mantel zurück und in
dem Mantel findet sich eine Pistole. Herr Harald trägt sie nach Hause nur: Was will er damit
tun? Er kann sich schlecht gegen alles zur Wehr setzen was ihm an der Welt und den Mitmenschen
als Zumutung erscheint. Aber vielleicht kann er ihre Aufmerksamkeit auf jemanden lenken der
wie er ein Schattendasein führt: die Frau die für einen anderen die Noten umblättert und die
er aus der Ferne verehrt.Der tragische wie komische Protagonist dieser hinreißend erzählten
Geschichte ist ein Held des Alltags ein Mann in Dienstkleidung einer dem es niemand dankt.
Und gäbe es die Literatur nicht - und Autorinnen wie Dagmar Leupold - wie sollten wir wissen
was für ein Reichtum an Gedanken und Gefühlen wie viel waches Leben und wehe Sehnsucht sich
dahinter verbirgt.