Als Georges Simenon in seine Heimatstadt Lüttich kommt um seine neunzigjährige Mutter während
ihrer letzten Tage zu begleiten richten sich im Krankenhauszimmer zwei Augen von verwaschenem
Grau auf ihn. Warum bist du gekommen Georges? So beginnt ein letztes regloses Duell zwischen
Mutter und Sohn. Aufgewachsen in ärmlichen Verhältnissen war das Leben der Mutter geprägt von
Entbehrungen und Enttäuschungen von unbedingtem Aufstiegswillen von Sorgen um ihr Auskommen
und ihre Außenwirkung. Das Verhältnis zu ihren zwei Ehemännern war kühl den Ruhm des Sohnes
wusste sie nicht zu würdigen. Nie war er gut genug. Haben sie einander je verstanden haben sie
sich je geliebt? Drei Jahre nach ihrem Tod schrieb Simenon seiner Mutter einen Brief. Es ist
sein wohl bedeutendster autobiographischer Text ein schmales Buch von gewaltiger Wirkung.