Sie ist vor einiger Zeit zurückgekehrt zurück an den Ort ihrer Kindheit ganz im Osten von
Österreich wenige Kilometer vor der ungarischen Grenze. Hier ist sie aufgewachsen zwischen
Marillenbäumen und Reben hier ist die Sprache rau und kantig das hat ihr als Kind nie behagt.
Die Landschaft hier heißt Puszta was Einöde Wüste unfruchtbares brachliegendes Land
bedeutet.Bevor sie zurückkam hat sie in Berlin gelebt gemeinsam mit ihrem Partner A. Als A.
schwer an ME CFS erkrankte war er mehr und mehr auf ihre Fürsorge angewiesen sie pflegte ihn
rund um die Uhr. Als es nicht mehr ging zogen sie zusammen zurück ins Dorf ihrer Kindheit.Als
Zurückgekehrte lernt sie die Großeltern noch einmal neu kennen entdeckt liebevolle
Zugewandtheit zwischen den Rebzeilen und die Artenvielfalt in der vermeintlichen Einöde. Sie
beobachtet sammelt pflanzt an setzt aus kultiviert und verbindet sich. Sie pflanzt einen
Wald in die Brache hofft auf die Würmer und denkt: Jetzt ist eine gute Zeit für Lyrik.Clara
Heinrich schreibt in Pusztagold über eine Liebe in Krankheit über Familienbäume darüber was
es bedeutet sich zu sorgen - um Menschen Saatgut die Natur. Immer im Wissen um die
gegenseitige Interdependenz. In ihrer Poetik des Sammelns und Kultivierens verwebt sie die
Stimmen von Donna Haraway Anna Lowenhaupt Tsing Joan Tronto und vielen anderen mit ihrer
eigenen Erfahrung. Pusztagold ist ein Buch über das widerständische politische und
künstlerische Potenzial von Care übers Wachsen und die Frage ob sich eine Landschaft wie ein
Gedicht lesen ließe.