Wie gelingt es dem Kapital das gesellschaftliche Leben im Griff zu behalten? Wie ist es
überhaupt möglich dass eine Gesellschaftsordnung die dermaßen krisenanfällig und
lebensfeindlich ist über Jahrhunderte hinweg bestehen konnte? Es besteht kein Zweifel dass
der Kapitalismus ohne die ständige Präsenz ideologischer und repressiver Macht unmöglich wäre.
Aber zur Macht des Kapitals gehört mehr als das nämlich eine Form der Macht die genauso
brutal unerbittlich und rücksichtslos wirkt wie offene Gewalt: der »stumme Zwang« oder wie
Søren Mau sie nennt die »ökonomische Macht« eine unpersönliche abstrakte und anonyme Form
von Macht die in den ökonomischen Prozessen selbst verankert ist statt sie äußerlich zu
ergänzen. Ausgehend von einer genauen Lektüre und einer kritischen Rekonstruktion der
unvollendeten Kritik der politischen Ökonomie von Marx bürstet Søren Mau diverse Machttheorien
gegen den Strich und veranschaulicht seine Thesen anhand konkreter historischer Entwicklungen.