Der Erste Weltkrieg wälzte in Europa nicht nur Staaten und Gesellschaften grundlegend um
sondern auch das Leben der 1857 geborenen sozialistischen Vorkämpferin für die Emanzipation der
Frauen Clara Zetkin. Sie verlor ihren zweiten Ehemann und einige ihre engsten Freunde: Rosa
Luxemburg Franz Mehring Leo Jogiches und Karl Liebknecht. Ihre Entscheidung nach der
Ermordung von Rosa Luxemburg 1919 von der USPD zur KPD zu wechseln ließ sie einerseits mit
ihrem Vorsatz brechen neben SPD und USPD keine dritte Arbeiterpartei zu goutieren gestattete
ihr aber andererseits ihren politischen Auffassungen treu zu bleiben. Allerdings geriet Clara
Zetkin im Sommer 1921 in die Tragödie ihres Lebens: Um politisch weiterhin einen gewissen
Einfluss zu haben - ohne diesen konnte sie sich ihr Leben nicht vorstellen - sah sie sich
gezwungen mit einem Teil ihrer eigenen Auffassungen zu brechen zumindest für einige Zeit.Die
Briefe die Clara Zetkin zwischen Anfang 1919 und Ende 1923 schrieb gewähren überraschende
Einblicke in die Frühzeit der Kommunistischen Internationale und enthalten manch bisher
Unbekanntes.