Dieses Buch ist entstanden weil der Autor die skeptische Haltung vieler Informatiker und
Mathematiker gegenüber der Fuzzy-Theorie der er bis vor kurzem begegnete aufweichen wollte.
Inwischen hat sich das Szenario allerdings grundlegend geändert. Von Skepsis kann kaum noch die
Rede sein. Fuzzy-Methoden sind allenthalben im Schwange. Viele jüngere Ingenieure die übrigens
von Anfang an keine Berührungs ängste vor den neuen 'unpräzisen Entwürfen der Fuzzy-Theorie
hatten nehmen die Angebote an und fügen sie wie selbstverständlich in ihr professionelles
Methodenrepertoire ein. Die Darstellung der Fuzzy-Theorie in diesem Buch hat eine Tendenz : Der
Autor unternimmt den Versuch begreiflich zu machen daß die Begriffsbildungen der
Fuzzy-Theorie keiner apologetischen Ableitung aus den gewohnten Theorien wie Mengentheorie oder
Wahrscheinlich keitstheorie bedürfen. Sofern die diskutierten Begriffe Sachverhalte der
Wirklichkeit modellieren wollen sind die hiermit verbundenen Idealisierungen meist weniger
einschränkend als die gewohnten. Es wird daher programmatisch versucht von den
fuzzytheoretischen Begriffen auszugehen mit dem gelegentlichen Hinweis daß diese Begriffe und
mit ihnen gebildete Aussagen für den Spezialfall entsprechender gewöhn licher Begriffe manchmal
bereits bekannte Sachverhalte reflektieren. Die Möglichkeiten der Fuzzy-Theorie werden trotz
ihrer Akzeptanz bei vielen Praktikern nach Ansicht des Autors allgemein noch unterschätzt. Die
Vorzüge der Fuzzy-Theorie findet man 1 . in der durch fuzzytheoretische Reflektion provozierten
Entdeckung bisher unbekannter Zusammenhänge wirklicher Sachverhalte 2. in der Anwendung
fuzzytheoretischer Methoden auf technische Systeme 3. in der überlegenen Darstellbarkeit
wirklicher Sachverhaltemittels der in der Fuzzy-Theorie entwickelten Begriffe und Notationen.