Für eine breite Definition von Kommunikation sprechen sich Manfred Piwinger und Dr. Victor
Porak in der Neuerscheinung Kommunikations-Controlling (Gabler 2005) aus. Aus ökonomischer
Sicht so ihre Argumentation müsse zu dem Objektbereich Kommunikation alles gezählt werden
wozu Kommunikation alternativlos ist. Dies würde in der Tat Bereiche mit einbeziehen die
fachwissenschaftlich bislang wenig Beachtung gefunden haben - zum Beispiel den stark
kommunizierenden Personalsektor. Nach Ansicht der Autoren stellt ein Kommunikations-Controlling
neue Anforderungen an das betriebliche Rechnungswesen die mangels definitorischer
Schwierigkeiten bisher nicht erfüllt werden können. Für die einfache Frage: Was sind
Kommunikationsaufwendungen? gäbe es bis heute keine zufriedenstellende Antwort. Anknüpfend an
die eingangs vorgeschlagene Abgrenzungsdefinition schlagen Piwinger Porak ein radikales
Vorgehen vor. Wirtschaftlich müssten alle Aufwendungen die über die reine Zweckerfüllung
hinaus gehen und Repräsentativfunktion haben den Kommunikationskosten zugerechnet werden-
Bespiel: Ein Rasierer hat den Zweck zu rasieren. Das Design stellt einen zusätzlichen Aufwand
dar und dient dem Zweck die Marke zu festigen und zusätzliche Preisspielräume zu schaffen.
Ungewohnt ist auch der in dem zum Jahresende erscheinenden Werk dargelegte Vorschlag
Kommunikation und Information als getrennte Sachverhalte aufzufassen und sie getrennt
abzurechnen. Die Autoren schaffen über diese Brücke den Übergang zur monetären Bewertung:
Information hat einen Markt - sie kann gehandelt werden. Mit Kommunikation ist dies nicht
möglich. Ein großer Teil des Buches befasst sich mit der Frage der immateriellen Vermögenswerte
die heute bei den meisten Unternehmen mehr als die Hälfte des Unternehmenswertes ausmachen
aber in der Bilanz auf Grund der restriktiven Rechnungslegungstandards zum größten Teil nicht
aktivierbar sind. Die Unternehmen stellten sich damitschlechter dar als sie es in Wir