Allein in den letzten paar Jahren haben im deutschsprachigen Bereich si cherlich mehrere
tausend Berater und Beraterinnen neu in der Beratungs branche fuBgefaBt. Dem aufmerksamen
Beobachter der Szene erschlieBen sich gegenwfutig eine enorme Expansionsdynamik dieses
speziellen Mark tes sowie eine starke innere Differenzierung des Angebots an organisations
bezogenen Beratungsdienstleistungen. Diese sich beschleunigende Ausdif ferenzierung reicht von
den verschiedenen Dimensionen der Personalbera tung iiber die unterschiedlichsten Aspekte
technologieunterstiitzter Infor mationsverarbeitung iiber strategische Neuorientierungen und
ihre orga nisationsintemen Umsetzungskonsequenzen bis hin zu den vielfiiltigen Fragen der
Identitiitsentwicklung von Organisationen und ihrer Selbstdar stellung nach innen und nach
auBen. Sowohl die quantitative Ausweitung als auch die innere Diversifikation dieses
Dienstleistungsangebotes werden von einer charakteristischen sich selbst stimulierenden
Marktdynamik be gleitet bzw. getragen. Denn gleichsam in Ko-Evolution zu all diesen an Or
ganisationen (speziell an Untemehmungen) adressierten Beratungsangebo ten hat sich eine eigene
Medienlandschaft entfaltet die im Grunde eine iihn liche Klientel zu bedienen versucht (man
denke nur an die breite Palette an wirtschafts- insbesondere managerorientierten Magazinen).
Beide Bran chen sind bemiiht mit einer speziellen Rhetorik des Neuen auf sich auf merksam zu
machen und konnen sich zu diesem Zweck bis zu einem ge wissen Grade wechselseitig benutzen.
Eine kluge Entlehnung von Begriffen (wie zum Beispiel aus den verschiedenen Theorien der
Selbstorganisation der Chaos- und Katastrophenforschung oder der neueren Systemtheorie) liiBt
wissenschaftlichen Tiefgang vermuten und signalisiert demAdressaten ein ganz neues in seiner
Wirkung fast zauberhaftes ProblemlOsungswissen.