»Eine vergessene Urne ein neugieriges Kleinkind und der Schatten des Großvaters - so beginnen
Natalie Buchholz' poetische Ermittlungen die mitten hinein ins schattige Gestrüpp des
zwanzigsten Jahrhunderts und in die Geheimnisse einer Familie führen. Man legt das Buch nicht
mehr aus der Hand.« Nils Minkmar Ein kleiner Zufallsfund ist es der Natalie Buchholz
an ihren verstorbenen Großvater Anatole erinnert. Wer war dieser zwischen Deutschland und
Frankreich hin- und hergerissene Mann? Erstmals setzt sich die Autorin mit dem Großvater
auseinander der stets ein Fremder für sie war und doch bis in ihr eigenes Leben hineingewirkt
hat. In seinen jungen Jahren geht er zur französischen Armee den Zweiten Weltkrieg allerdings
erlebt er als zwangsrekrutierter Soldat der Wehrmacht. Danach entscheidet er sich vehement für
eine Seite und lehnt sogar seine Tochter ab die einen Deutschen heiratet. Mit poetischer
Präzision geht die Autorin dieser Herzenskälte nach. Sie erzählt von einer
deutsch-französischen Familie deren Ambivalenz und Zerrissenheit sich in der Geschichte der
Region Elsass-Lothringen widerspiegelt - und wird dabei eine bittere Entdeckung machen.