Diesem Buch liegt die These zugrunde dass es sich bei der Covid-19-Katastrophe um ein
beispielloses Systemversagen konkret: eine fundamentale Krise des Denkens und damit
einhergehend um ein völlig unzureichendes Verständnis bezüglich des Phänomens der Komplexität
handelt was sich schon vor der Katastrophe längst angedeutet hat. Aufmerksame Denker
unterschiedlicher Disziplinen allen voran der französische Philosoph Jean Baudrillard haben
schon Jahrzehnte vor der Corona-Katastrophe auf eine Pathologie des Denkens in postmodernen
techno-kapitalistischen Gesellschaften hingewiesen und vor den damit verbundenen Gefahren
eindrücklich gewarnt. Bedauerlicherweise sind sie im Lärm und der Partylaune einer dem
Digitalisierungswahn anheimgefallenen Gesellschaft sowie der dadurch ausgelösten Drift in die
Hyperrealität völlig untergegangen. Ihnen soll zur Erinnerung das Wort gebühren um zu zeigen
dass es sich bei der Covid-Pandemie um eine Bedeutungsepidemie handelt die - wie kaum eine
andere Krise zuvor - für uns alle eine geradezu leibhaftig erfahrbare insofern dramatische
Botschaft bereithält: dass wir im Umgang mit den anstehenden Mega-Herausforderungen nur
mithilfe eines radikalen (Um-)Denkens werden bestehen können.