Der Anteil von Pflege- und Betreuungskräften mit Migrationshintergrund in Deutschland nimmt zu.
In der vorliegenden Dissertation wurden arbeitsplatzbezogene Belastungen und Ressourcen von
Pflegekräften mit und ohne Migrationshintergrund in der ambulanten Pflege sowie von
24-Stunden-Betreuungskräften identifiziert und das Ausmaß arbeitsplatzbezogener Belastungen bei
den Pflegekräften erhoben. Im interkulturellen Kontext beeinträchtigen ein divergierendes
Verständnis von Verhaltensmustern und professioneller Pflege und eine nicht funktionierende
Kommunikation die Zusammenarbeit. Ständige Verfügbarkeit Verständigungsschwierigkeiten und
interpersonelle Konflikte sind alltägliche Belastungen für ausländische
24-Stunden-Betreuungskräfte und führen bis hin zu Erschöpfung Schlaflosigkeit und erhöhter
Reizbarkeit. Pflegekräfte mit und ohne Migrationshintergrund in der ambulanten Pflege sind im
ähnlichen Ausmaß psychosozialen Belastungen ausgesetzt. Beide Gruppen berichten über ein weit
höheres Maß an psychosozialer Belastung depressiver Symptomatik generalisierter Angst und
somatischen Belastungen als die deutsche Allgemeinbevölkerung.