Der Autor Reinhard Vieth berichtet amüsant und locker was er in seiner beruflichen Tätigkeit
als Verwaltungsangestellter eines kleinen ländlichen Amtes in der schleswig-holsteinischen
Verwaltungslandschaft erlebt hat. Dabei gibt er dem Leser einen Eindruck über die früher
kleinräumliche Gliederung der Ämter die seinerzeit noch den direkten Bezug zum Bürger hatten.
Heute sind die Ämter so groß dass der Kontakt auch mal auf ein menschlich normales
Schwätzchen am Rande einer dienstlichen Angelegenheit kaum mehr möglich ist. Dabei ist gerade
das aber das Salz in der Suppe dass man eben mit menschlicher Hinwendung den Sinn des
bürokratischen Erfordernisses erklärt. Aber auch die Beamten kommen wieder einmal nicht zu
kurz. Deutlich zeigt er auf dass sie unter sich vielleicht nicht immer gewollt aber dennoch
eine verschworene Gemeinschaft sind. Stets verschaffen sie sich selbst auch wenn sie sich
persönlich einmal nicht so gewogen sein sollten dennoch gegenseitig Vorteile. In dem
Zusammenhang wird auch deutlich gemacht dass der Rentner auch nach der fälschlicherweise hoch
gelobten Rentenreform im Vergleich zum kleinsten Beamten immer noch gewaltig im Nachteil ist.
Kleine Anekdoten am Rande lockern die Geschehnisse auf. Etwa wie er seinem Amtsvorsteher den
Unterschied zwischen Backbord und Steuerbord erklärt oder wie er mit seinem Kollegen zu einem
Einsatz gerufen wird bei dem die Beiden von einer spärlich bekleideten Badenixe empfangen
werden. Lassen Sie sich entführen in die platt-deutsche Umgangsweise wenn er drei Bauern unter
einen Hut bringen muss. Selbst der alte Schiller mit seinem Stück Kabale und Liebe musste
herhalten um so manch intrigantes Verhalten das auch heute noch durch Amtsstuben geistert
aufzuzeigen.