Alles fließt konstatierte der alte Grieche Heraklit und meinte damit dass sich im Zeitablauf
alles fortbewegt und ohne längeren Bestand bleibt. Dies gilt ebenfalls für das Auf und Ab
kriminologisch relevanter Geschehnisse. Nun hat es gerade im Jahre 2020 gesellschaftliche
Zäsuren gegeben die in der Bundesrepublik wohl seit den unmittelbaren Nachkriegsjahren ohne
Beispiel sein dürften: Im Fokus stehen hier die sozialen und wirtschaftlichen Folgen der
Covid-19-Pandemie. Diese Folgen die längst nicht überwunden sind wirken ein auf das
Zusammenleben in den Familien und sonstigen Partnerschaften. Im Band der 2. Auflage wurde u. a.
der Brennpunkt häusliche Gewalt erörtert: Studien zeigen auf dass hier ein gravierendes
ethisches und strafrechtliches Problem besteht welches über Jahrzehnte hinweg unterschätzt
wurde. Mit der 3. Auflage verbunden ist die inhaltliche Ergänzung der Texte um das Thema
Covid-19-Pandemie. Wie kaum anders erwartet haben die Kontaktbeschränkungen in der Pandemie
bereits im ersten Corona-Jahr katastrophale soziale Folgen ausgelöst. So sind durch wiederholte
Verhängungen mehr oder weniger harter Lockdowns fast alle öffentlichen Aktivitäten zum Erliegen
gekommen. Weitgehend auf den Wohnraum des engsten Familienkreises beschränkt und in der Krise
sozial isoliert steigt die Zahl häuslicher Konflikte und mit ihnen die Verübung häuslicher
Gewalt gegen Mensch und Tier: In der Entstehung befindet sich ein brisant verschärfendes
Negativ-Phänomen das bei Nichtbeachtung auf seine Weise für unsere Gesellschaft ebenso
gefährlich werden könnte wie die Ausbreitung der Pandemie selbst. Dass zudem häusliche Gewalt
mit der Gewalt gegen (Haus-)Tiere erwiesenermaßen eng verknüpft ist bietet für private und
staatliche Schutzeinrichtungen beider Couleur die Chance effektiverer Eingriffe. Damit wird
erneut deutlich: Tierschutz ist ebenfalls Menschenschutz.