Wer die Vertrauensfrage von Investments auf das magische Dreieck der Vermögensanlage reduziert
befindet sich auf dem Holzweg. Er verkennt die wirkliche Situation. Natürlich sind für
gewöhnlich ansehnliche Renditen mit hohen Risiken verbunden. Endlich aber gelten nicht von
ungefähr die Pleiten von Wirecard und Archegos Capital Management als Weckruf für
Finanzintermediäre und Regulatoren. Treffliche Finanzprodukte sind allenfalls die halbe Miete.
Ohne entsprechende Vermittlung und Überwachung der Börsengeschäfte lassen sich à la longue
schwerlich Triumphe feiern. Vorsicht ist umso mehr geboten als einer Studie der Universität
Linz zufolge bloß 12 Prozent der vermögenden Anleger in der Schweiz den Banken bescheinigen
ihre Lehren aus der Finanzkrise 2008 gezogen zu haben. Von daher ist es nicht weiter
verwunderlich dass das Vertrauen in das Finanzsystem in der DACH-Region um 44 bis 57 Prozent
gesunken ist. Es bleibt dahingestellt ob es mit der Erfüllung von 400 Veranlagungskriterien
nicht länger der Reduktion des Börsenhandels bedarf um sich als Anleger ungeachtet
unvertretbarer Ertragseinbußen durch Anhäufung von Sicht- und Spareinlagen in Sicherheit zu
wiegen. Sollte sich in der Risikoaversion allerdings die reine Diversifikation bekunden die
mit vertretbaren Ertragseinbußen einhergeht tut das computergestützte Vertrauensmodell von
»Vertrauen im Investmentgeschäft« zweifelsohne seinen Dienst. In anderen Worten rechnet sich
die Risikoaversion wenn sich die Verringerung der Veranlagungssumme zur Streuung des Vermögens
mausert generelles Misstrauen also in unerschütterliches Grundvertrauen umschlägt.