Seit meiner Kindheit (ich entdeckte Kafka bereits mit 13 Jahren für mich damals las ich DIE
VERWANDLUNG und war begeistert!) fragte ich mich wie es für Karl Roßmann in Amerika wohl
weitergehen würde. Könnte er in diesem riesigen Land bestehen?Irgendwie hatte ich den Eindruck
dem jungen Protagonisten klebte beständig das Pech an der Hacke. Auch waren all die
Weggefährten nicht unbedingt dazu angetan eine Verbesserung der Situation herbeizuführen.
Manch falsche Entscheidung manch vorschneller Entschluss Karl Roßmann - er würde wohl immer
ein Pechvogel bleiben ...In all den Jahrzehnten meines nachfolgenden Lebens erlebte ich selbst
manche Höhen und so manche Tiefen. Mit der Zeit milder werdend einsichtiger und behutsamer
konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren dass gegen jede Kafka'sche Vernunft diesem
jungen Karl Roßmann ein Happy End zustünde. Happy End und Kafka? Diese beiden Wörter sind sie
in einem Satz zu verwenden einfach nicht kompatibel. Und doch entschloss ich mich dazu. Ich
wollte Roßmann glücklich sehen. Nicht immer nur kämpfend treibend scheiternd und immer wieder
glücklos. Und also schuf ich dieses Ende. Beglückend für mich ein Kafka allerdings ... Es kann
eben nicht immer nur nach dem Kopf des großen Dichterfürsten gehen den nachgewiesener Maßen
das Dichterross Pegasus niemals abzuwerfen die Stirn besaß.Ich verneige mich vor Dr. Franz
Kafka. Und dies mit der Fortsetzung seines Romanfragments DER VERSCHOLLENE (von ihm selbst so
betitelt) aber in Deutschland besser bekannt unter AMERIKA. Verschollen bleibt Roßmann bei mir
nicht. Aber lesen Sie selbst ...