Der alte Friedhof in Volketswil wurde geräumt. Ein einziger Grabstein wurde lediglich
zurückgelassen denn dieser erinnert an einen historischen Doppelmord. Der Mörder wurde 1857
als zweitletzter im Kanton Zürich zum Tode verurteilt. Das Urteil des Geschworenengerichtes
fiel mit 102 zu 99 Stimmen sehr knapp aus.Die historischen Erzählungen über den Mord welche
als Grundlage dienten sind sehr nüchtern und irgendwie auch sehr bedrückend. Zu Beginn hatte
die Geschichte eine Schwere welche ich nur mühsam überwinden konnte. Als ich dann aber den
Protagonisten Leben einhauchte packte mich die Magie der Inspiration. Der Kurzroman auf 43 A5
Seiten spiegelt den damaligen Zeitgeist wieder und die wesentlichen Handlungen entsprechen den
historischen Ereignissen. Die typischen Rollen von Mann und Frau der damaligen Zeit werden von
den Emotionen der Protagonisten aufgelockert. HandlungDie Lehrerin Annemarie Keller ist neu in
Volketswil. Sie hat früher viel Missgunst erfahren und so wahrt sie das Bild einer biederen
alten Jungfer. Gegenüber den Dorfbewohnern ist sie freundlich aber eher verschlossen. Zur
gleichen Zeit als der unheimliche Mord im Dorf passiert hat Annemarie einen Alptraum. Dieser
Alptraum erweist sich als eine für Annemarie unerklärliche Verbindung zwischen ihr und dem
Mörder. Sie kann nicht anders als sich in die Ermittlungen einzumischen. Der Stadthalter ist
von der Aufdringlichen Art der Lehrerin irritiert zugleich findet er Gefallen an ihr.
Gemeinsam gehen sie auf eine spannende Verfolgungsjagt sobald sie die Tatwaffe nach Bauma zum
Wohnort des Täters führt. Während der Fall zügig gelöst und der Mörder gefasst wird entwickeln
die beiden Protagonisten Gefühle füreinander zeigen diese jedoch nur zaghaft. Die Weissagungen
einer Zigeunerin die Gerichtsverhandlung und schlussendlich die Vollstreckung des Todesurteils
folgen. Es stellt sich heraus dass der Täter gewissermassen ein Opfer war. Die Geschichte
beinhaltet spirituell angehauchten Erkenntnisse: Gut und Böse Recht und Unrecht sind stets
nahe beieinander und niemand kann seiner Bestimmung entkommen.