Es im Leben weit gebracht zu haben verdankt Vinck seinem einzigen Talent dem Umgang mit dem
Zeichenstift seiner Widerständigkeit und dem Willen nicht aufzugeben. Kost und Logis. Mehr
hatte der junge Hans Finkelstein wie der Bub damals noch hieß von seiner Familie nicht zu
erwarten. Schicksalbestimmend wird allerdings dass ihn die Eltern - quasi als Maturageschenk -
zu einem Empfang in der französischen Botschaft mitnehmen. Es kommt zu einer Begegnung mit
einer Frau die um einiges älter ist als er. Eine gemeinsame Nacht und der folgende Tag reichen
aus: Es gibt keine Zukunft für ihn ohne sie. Nur dass Corinne noch am selben Abend nach Paris
zurückkehrt. Für sie war Hans ein Abenteuer mit einem zweifellos besonderen Jungen aber eben
doch nur ein Abenteuer. Ihr Mann lässt sie den jungen Liebhaber beim Abschiedskuss wissen
wird in Orly am Flugsteig auf sie warten. Das hält Hans nicht ab alsbald den Koffer zu packen
um mit nichts als Furchtlosigkeit und einem väterlichenTaschengeld sein Glück zu versuchen und
vielleicht diese einzigartige Frau wiederzufinden. Er setzt darauf dass sie ihm in Paris
zufällig über den Weg laufen wird. Vielleicht hilft ja magisches Denken ...Zunächst findet er
hier alle Möglichkeiten sein Talent mit seiner Obsession zu verbinden die Welt zu verschönern
um aus dem was wir als Nicht-Tiere vordringlich brauchen das wärmende Mäntelchen mehr zu
machen - die radikale Selbsterfindung. Er wird Modeschöpfer. Die Begegnung des Sechzigjährigen
mit dem Tod lässt Zweifel aufkommen. Er beginnt sich auf die Suche nach dem Eigentlichen dem
Wahren Authentischen zu machen. Aber gibt's das?