Cécile die zwanzig Jahre jüngere Frau des Obersten a. D. von St. Arnaud genießt den
Aufenthalt in dem Harzer Luftkurort Thale. Die Gäste des Hotels Zehnpfund huldigen ihrer
Liebenswürdigkeit und aparten Schönheit allen voran der weltgewandte Ingenieur von
Gordon-Leslie. Eine kleine Gesellschaft findet sich zusammen die sich die Zeit mit reizvollen
Wanderungen vergnügten Tischrunden und geselligem Amüsement vertreibt. Nach vier idyllischen
Sommertagen wechselt die Szenerie nach Berlin in das vornehme Tiergartenviertel. Die
Enthüllung von Céciles Vergangenheit als Fürstenmätresse führt zur Katastrophe die das Leben
dreier Menschen zerstört. Nachdem zwei renommierte Verleger eine Veröffentlichung des
ungewöhnlichen und auch politisch brisanten Romans abgelehnt hatten erschien Cécile 1887 in
dem neugegründeten Berliner Verlagshaus von Emil Dominik. In ihrem Kommentar gehen die
Herausgeber den Vorbildern für die Figurengestaltung nach u. a. der Bedeutung der berühmten
Erfinder-Familie Siemens in bezug auf Gordon-Leslie. Der Triumph technischer Kommunikation läßt
das Scheitern menschlich-gesellschaftlicher Verbindungen um so schmerzlicher zutage treten.
Authentische Textdarbietung nach den Erstauflagen fundierte Kommentierung und eine exzellente
Ausstattung machen die Große Brandenburger Ausgabe zu einer maßstabsetzenden modernen Edition.
Herausgegeben von Hans Joachim Funke und Christine Hehle