Sommer 1932: Die soziale Not in Deutschland erreicht einen neuen Höhepunkt. In dem
rheinhessischen Dorf Oberweilerbach stehen die Kleinbauern vor dem Ruin selbst die Großbauern
befinden sich in Kreditnot. Frauen und Heranwachsende sind Opfer brutaler Ausbeutung. In dieser
Situation trifft mit Johann Schulz ein unbekannter 'roter' Flüchtling ein sein Steckbrief
hängt öffentlich in der Kreisstadt aus. Man beschuldigt ihn bei einer Demonstration einen
Polizisten getötet zu haben. Der ausgesetzte Kopflohn wird zur Versuchung und es ist eine
Frage der Gesinnung wer ihn schließlich denunziert. Denn im Dorf werben die Nazis die vor
allem auf die Jugend große Anziehungskraft ausüben. Anna Seghers' erster Exilroman durchdringt
den menschlichen und sozialen Nährboden für den Aufstieg der NSDAP. Er beeindruckt durch seine
sprachliche Intensität und den gestalterischen Reichtum der erzählerischen Mittel.