Anna Seghers vollzog in den Jahren 1924 bis zu ihrem erzwungenen Exil 1932 einen erfolgreichen
Start in die deutsche Literatur. Die Verleihung des Kleist-Preises markierte ihre Anerkennung
als Erzählerin der Moderne. Mit ihrem eigenwilligen Erzählstil geriet sie allerdings in ein
Spannungsfeld kontroverser Positionen. Einerseits wurde sie die junge Kommunistin von den
KPD-Medien dafür scharf attackiert andererseits wurden ihre sozial orientierten Themen und
ihre Ästhetik durchaus von der bürgerlichen Kritik geschätzt. So rühmte Hermann Hesse sie als
die merkwürdigste und imponierendste Erscheinung unter den Autorinnen dieser Zeit.