Die Tagebücher stellen alles in den Schatten was jemals über die NS-Zeit geschrieben wurde.
Die Zeit Der Weltbestseller dessen Bedeutung nur noch mit dem Tagebuch der Anne Frank zu
vergleichen ist erscheint 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in neuer bibliophiler
Ausstattung und in revidierter Textgestalt. Victor Klemperers Aufzeichnungen aus der Zeit des
NS-Terrors haben sich als unverzichtbare und unvergleichliche Zeitdokumente erwiesen.
Beobachten notieren studieren - diese ständige Forderung an sich selbst löste er mit seinen
minutiösen Notizen über den Alltag der Judenverfolgung ein. Er sah sich als
Kulturgeschichtsschreiber der Katastrophe und wurde darüber hinaus zum Chronisten von
Schicksalen und Familientragödien die sonst vergessen wären. Tagtäglich schrieb er trotz
ständiger Todesgefahr Zwangsarbeit und entwürdigender Existenz im Judenhaus. Er notierte
Gerüchte Witze Nachrichten. Immer öfter mussten seine Frau Eva und er von vertraut gewordenen
Menschen Abschied nehmen immer öfter fiel im Zusammenhang mit Judentransporten der Name
Theresienstadt. 1942 hörte Klemperer zum ersten Mal vom Ort des Grauens schlechthin: Auschwitz.