»Rasender Mensch ist er und sehr stark.« Else Lasker-Schüler Else Lasker-Schüler Tilly
Wedekind Mopsa und Thea Sternheim - Gottfried Benns amouröse Abenteuer sind legendär obschon
er auf den ersten Blick wenig anziehend wirkte. Wolfgang Martynkewicz schildert Benn als
Dichter und Liebenden in einer Zeit in der die festen Bezugspunkte schwankten. Eine
meisterhaft erzählte Lebens- und Liebesgeschichte vor dem Hintergrund der heraufziehenden
Konflikte des 20. Jahrhunderts. Im Februar 1917 besuchte der junge Militärarzt und Dichter
Gottfried Benn die Familie Sternheim in La Hulpe bei Brüssel. »Stark. Bedeutend. Aber
schrecklich zugleich« schreibt Thea Sternheim in ihr Tagebuch. Diese Mischung aus Bewunderung
und Abscheu ist typisch für die Art und Weise wie Frauen Gottfried Benn sahen. Benn stellte
infrage was der bürgerlichen Welt heilig war: das ästhetische Empfinden den guten Geschmack
und die Moral. Aus der Begegnung mit Thea Sternheim und ihrer Tochter Mopsa entwickelt sich
eine Ménage-à-trois die bis in die fünfziger Jahre anhalten wird.