Im April 1952 begann vor dem Landgericht München ein Sensationsprozess. Angeklagt war der
prominenteste Jude in Deutschland nach dem Krieg: Philipp Auerbach. Er hatte Auschwitz überlebt
und stritt wie kein anderer für die Überlebenden des Holocaust. Seine Richter ehemalige Nazis
verurteilten ihn wegen geringer Vergehen. Auerbach nahm sich noch am selben Tag das Leben. Sein
Schicksal steht symbolhaft dafür dass es die »Stunde Null« nach dem Krieg so nicht gegeben
hat. Dass alte Eliten zu neuen wurden und der Antisemitismus fortlebte. Hans-Hermann Klares
fulminante Biographie taucht die Nachkriegszeit in neues Licht. Sie lässt eine Welt wieder
auferstehen in der Hundertausende Displaced Persons in Deutschland für ein Leben in Würde
kämpfen mussten.