Ein Künstler sucht seine Mitte. Zwischen Kopf- und Lendenbereich findet der Musiker sein Herz
und begibt sich mit ihm ins Zwiegespräch. Dank der Aufmerksamkeit beginnt es zu wachsen. Er
befreit sich von kopfgesteuerten Korsetten und gibt sich der Liebe hin. Die beiden parlieren
über das Leben als freischaffender Überlebenskünstler mit all seinen Höhen und Tiefen. Herz
oder Zahl? Ist materieller Besitz überhaupt von irgendeiner Bedeutung? Ist seelisches
Ungleichgewicht Voraussetzung für künstlerischen Erfolg? Ab wann ist eine psychische Abweichung
noch Ausdruck von Individualität oder schon eine Krankheit? Bis zu welchem Alter ist ein
unbeschwertes Hippie-Dasein eigentlich durchzuhalten? Wie schaffen es Musiker ohne Konzerte
und Auftritte nicht in eine Art postkoitale Depression abzugleiten? Was macht die Corona-Krise
mit Künstlern und Publikum? Diese herzerfrischenden und herzgesteuerten philosophischen und
zeitdokumentarischen Betrachtungen eines optimistischen Träumers kämen nicht von Dirk Zöllner
wenn es darin nicht zuallererst um Musik und Musiker ginge. Und all seine tönenden Bekannten
und Verwandten aus zumeist ostdeutschen Landen als da wären Die Puhdys Silly Angelika Mann
André Herzberg Dirk Michaelis Julia Neigel und viele mehr. Ihnen allen wird Platz gemacht: in
seinem Herzen das mindestens so groß ist wie ein Alt-Köpenicker Eisbein.