Der zweite Band der Memoiren des einstigen Staatschefs der DDR führt direkt in den Inner Circle
der Staatsführung und in jene Phase die mittels Wandel durch Annäherung die friedliche
Koexistenz sichern soll. Krenz richtet sein Augenmerk auf die Zeit nach der diplomatischen
Anerkennung der DDR auf die neue Ostpolitik der SPD-Regierung und das ständigen Schwankungen
unterliegende Verhältnis zu Moskau. Er berichtet über offizielle Ereignisse und gibt den Blick
frei auf so manchen noch immer nicht erhellten Hintergrund. Inzwischen vom Westen als
»Honeckers Kronprinz« aufmerksam beäugt ist er involviert in politische Entscheidungsprozesse
und zugleich ein sensibler Beobachter der Akteure in Ost und West schließlich auch der
ambivalenten Entwicklungen die Gorbatschows Perestroika in der Sowjetunion und den
Bruderstaaten auslöst. Was angesichts der 89er Ereignisse hinter den Kulissen zwischen Berlin
Bonn und Moskau ablief berichtet der Staatschef der eine Wende einzuleiten sein Amt antrat
und nach 50 Tagen demissionieren musste. Krenz berichtet faktenreich und selbstkritisch und
reflektiert von heutigem Erkenntnisstand aus differenziert die Ereignisse ohne seine
Vorstellungen von einer besseren Gesellschaft zu relativieren.