Der Bericht vom Schicksal des Stephanus nimmt in der Apostelgeschichte breiten Raum ein. Sein
Tod markiert eine Zäsur in der Geschichte des Urchristentums: von anfänglicher Beliebtheit im
Volk hin zu Kriminalisierung und Vertreibung. Als erster Märtyrer wurde Stephanus für die
christliche Frömmigkeit zum Heiligen zum Fürsprecher bei Gott dem Wunder zugeschrieben
wurden. Das ließ ihn auch zum Patron vieler Kirchen und zum Thema der kirchlichen Kunst werden.
Häufig diente er als Vorbild für das Christsein in einer feindlichen Umgebung. Problematisch
ist eine neuzeitliche Auslegungstradition die das Opfer zum Täter umdeutet und Stephanus
selbst die Schuld an seinem gewaltsamen Tod zuschreibt. Haacker unterstreicht demgegenüber die
psychologische und historische Plausibilität des lukanischen Berichts von der Rolle der
'falschen Zeugen'. Insgesamt ist ein Band entstanden der die Dramatik der biblischen
Stephanusgeschichte herausarbeitet und prägnante Beispiele ihrer Wirkungsgeschichte bis ins 20.
Jahrhundert Revue passieren lässt.StephanosMaligned venerated misjudgedThe account of the
fate of Stephen takes up a large part in the Acts of the Apostles. Being the first martyr
Stephen became a Saint and the patron of many churches. There is however a modern exegetical
tradition which blames Stephen himself for his violent death. Against this Haaker emphasises
the psychological and historical plausibility of Luke's account. The volume reflects the drama
of the biblical narrative of Stephen and provides incisive examples of its reception history
until the 20th century.