Die wichtigsten christlichen Feiertage haben viel mit den älteren jüdischen Festen zu tun. Die
Idee eines arbeitsfreien Tages für alle gründet auf 1. Mose 2 2: 'Und so vollendete Gott am
siebenten Tage seine Werke ... und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken die er
gemacht hatte.' Der Mensch sollte Gottes Beispiel folgen um die Schöpfung zu feiern und den
Schöpfer zu ehren. Das Shabat-Gebot wurde so ernst genommen dass man es auch auf Sklaven
Tagelöhner und Landfremde ja sogar auf die Arbeitstiere ausdehnte. Nach dem gleichen Muster
wurde auch für die über das Jahr verteilten Feiertage galt die allgemeine Befreiung von Arbeit
und die Fokussierung auf die religiöse Botschaft des Tages geboten. In der antiken
Sklavenhalter-Gesellschaft bedeutete das eine Revolution! Gleichzeitig bildete das Verbot
schwerer Arbeit die Grundlage für die an den 'befreiten Tagen' gelebte Frömmigkeit bzw.
Spiritualität. Das kluge und kulturgeschichtlich sehr spannende Buch Chaim Nolls untersucht
zum einen die Shabat-Konzeption der Befreiung in ihrer Wirkung auf die Geschichte der
Menschheit z. Zum anderen werden im Zyklus des Jahres beginnend mit Pesach Ostern die bis
heute erkennbaren Zusammenhänge zwischen jüdischen und christlichen Festen paarweise an acht
Beispielen betrachtet.