Die vorliegende Studie nimmt die geistlichen Fürstentümer des Reichsgebietes im engeren Sinne
in einer besonders dramatischen Phase ihrer Geschichte dem Zeitraum zwischen 1448 (Abschluss
des Wiener Konkordats) und 1648 (Westfälischer Friede) in den Blick. Ihr Erkenntnisinteresse
gilt zum einen der Reichskirche als Handlungsraum adeligen Interesses zum andern der Frage
inwieweit kirchlich-religiöse Ideen und Herausforderungen (von den Reformdiskussionen des
späten Mittelalters über die Reformation bis zur Konfessionalisierung im geistlichen
Fürstentum) bei angemessener Berücksichtigung der verschiedenen Akteure in eine vom Adel
beherrschte Kirche vermittelbar waren. Methodisch bei den führenden hochadligen Familien des
Reichsverbandes ansetzend entwirft sie ein Gesamtbild zur Geschichte der geistlichen
Fürstentümer das den regionale Substrukturen des Reichsverbandes besondere Aufmerksamkeit
zollt. Für weitere Forschungen stellt sie damit grundlegende Informationen bereit.