Ausgangspunkt der vorliegenden Überlegungen ist die These dass Schuld und Scham einerseits
universale Emotionen sind sie jedoch andererseits kulturspezifische Züge tragen. Dieser Band
verfolgt das Anliegen anhand der Kategorien der Scham- und Schuldkultur eine Typologie zu
entwerfen die das Zusammenspiel von anthropologischer und soziologischer Dimension in der
Erschließung von Schuld- und Schamphänomenen verdeutlicht. Grundlage ist dabei zum einen die
Analyse von anthropologischen psychologischen soziologischen und philosophischen Perspektiven
auf Scham und Schuld. Sie zeigt dass das anthropologische Potential zur Autonomie kaum in die
Theoriebildung integriert wird. Zum anderen wird die Theorie von Schuld- und Schamkulturen zum
Gegenstand der Untersuchung. Diese soll vor Augen führen warum die Kategorien bereits nach
kurzer Zeit von der wissenschaftlichen Bühne verschwunden sind es sich jedoch lohnt ihr
Potential neu auszuloten.