Das Bild Westfalens wird vielfach von Klischees bestimmt: Schinken und Pumpernickel
Hermannsdenkmal und Wasserburgen Parklandschaften und Talsperren sogar wogende Kornfelder vor
Zechentürmen dienen als Erkennungsmarken und sollen eine weitgehende Harmonie von Natur und
Kultur Wirtschaft und Gesellschaft symbolisieren. Ein Blick in die Geschichte dieser Region
während der vergangenen zweihundert Jahre offenbart jedoch manche Gegensätze: Ausgeprägte
konfessionelle politische und soziale Konflikte agrarisch-ländliche Idylle und
sprichwörtliche Bodenständigkeit auf der einen industriell geprägte Großstädte und Zuwanderung
von Hunderttausenden aus Osteuropa und dem Mittelmeerraum auf der anderen Seite. Solche
Kontraste und Fragmentierungen lassen sich nicht ohne historische Perspektive einordnen und
erklären. Diese neue Gesamtdarstellung zur jüngeren Geschichte Westfalens die anlässlich des
200. Jahrestages der Konstituierung als preußischer Provinz im Jahr 1815 erscheint
verdeutlicht sowohl die Wirkung nationaler und internationaler Entwicklungen auf die Region als
auch die Impulse die von ihr selbst ausgingen. Erkennbar werden damit charakteristische
Strukturen und Prägungen des modernen Westfalens.